Das Projekt „Reformationsstädte Europas“ der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa GEKE ist auf drei Dutzend teilnehmende Kommunen in acht Ländern angewachsen.
Rechtzeitig zum Gedenken an den Feuertod von Jan Hus (6. Juli 1415) wurde der begehrte Titel an Konstanz verliehen. Auch Melanchthons Geburtsort Bretten und die Universitätsstadt Heidelberg sind seit Kurzem „Reformationsstadt Europas“. Mit Graz sind derzeit insgesamt vier Städte aus Österreich dabei, Debrecen ist bereits die zweite teilnehmende Kommune in Ungarn. Das dritte Dutzend wurde noch vor dem Sommer mit Schmalkalden und Wertheim (beide D) sowie Steyr in Oberösterreich voll. Weitere Bewerbungen sind angekündigt.
„Bei dieser bereits jetzt so großen Zahl an teilnehmenden Städten – das 500. Reformationsjubiläum beginnt ja erst 2017 – kommt der Netzwerkarbeit besondere Bedeutung zu“, betont Bischof Dr. Michael Bünker, Generalsekretär der GEKE. Es gelte, die Kontakte zu den Städten und Institutionen, auch und gerade aber zwischen diesen herzustellen und zu pflegen. „Unsere Aufgabe ist es, die Städte bei der Vermarktung ihres vielfältigen Angebots rund um das Reformationsjubiläum bestmöglich zu unterstützen und es einem breiten Publikum zugänglich zu machen.“ Als Beispiel nennt Bünker zwei der „Reformationsstädte Europas“, die die Titelvergabe durch die GEKE zum Anlass nehmen, auf ihre Aktivitäten zum Reformationsjubiläum aufmerksam zu machen: Anfang Juli erhielt Torgau die Urkunde im Rahmen des Katharina-Tages überreicht, Bretten nimmt sie in Kürze in der Europäischen Melanchthon-Akademie entgegen.
Ab sofort steht den teilnehmenden Städten auch ein Image-Film zur Präsentation bei einschlägigen Veranstaltungen zur Verfügung. Im Auftrag der GEKE setzte der Weimarer Designer Michael Geyersbach das Thema „Reformationsstadt“ künstlerisch in Szene. Es entstanden fünf Filmminuten voll mit bildgewaltigen Anspielungen, Zitaten und Symbolen – unterlegt mit überraschenden Musikstücken, aber ohne Text und somit international einsetzbar.
„Dass die Internet-Seite des Städteprojekts, www.reformation-cities.org, schon jetzt so intensiv genützt wird, liegt nicht zuletzt daran, dass sie in drei Sprachen (D/E/F) online ist“, meint Bünker. Zuletzt kam über die Städte-Seite sogar eine Anfrage aus Dallas/Texas – von einer 40köpfigen Reisegruppe, die 2017 Reformationsstädte im Donauraum besuchen will.