Luther als Playmobil-Figur, als Kunststoffplastik von fast einem Meter in schwarz, dunkelgrün, purpurrot oder kobaltblau und ein Countdown-Zähler in Form einer Weltkugel auf dem Marktplatz der Lutherstadt Wittenberg – Der Reformator Martin Luther und seine Wirkungsstätten werden bereits jetzt für den 500. Jahrestag der Reformation 2017 fleißig vermarktet. Zur großen Reformations-PR-Maschinerie gehört auch der Titel “Reformationsstadt Europas”, der bedeutenden Städten mit historischem Bezug zur Reformationszeit schon jetzt von der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) mit Sitz in Wien verliehen wird. Am Ende soll ein “Europäischer Stationenweg” die Reformationsstädte zu einem gesamteuropäischen Netzwerk verbinden. Reformationsgeschichte zum Pilgern und für Touristen, sozusagen. Unter anderem zählen bereits Speyer und die Lutherstadt Wittenberg, Wuppertal, Zürich, Straßburg und das finnische Turku zu den “Reformationsstädten Europas”. In Bayern schmückt sich bisher nur Coburg mit dem Titel. Aber natürlich gibt es weitere bayerische Reformationsstädte, die – ob mit oder ohne offiziellen Titel – die Geschichte der Reformation atmen – und die sich für den Titel bewerben. Steinerne Zeitzeugen jener Ereignisse, die im 16. Jahrhundert eine der größten Zeitenwenden in der europäischen Geistesgeschichte einleiteten. Julia Kammler und Anja Seiler waren auf Spurensuche in Nürnberg, Augsburg und Coburg.
Für das GEKE-Projekt “Reformationsstädte Europas” wurde bei Dr. Bernd Jaeger recherchiert.
Evangelische Perspektiven: Bayerns Reformationsstädte
Nürnberg, Augsburg, Coburg – Auf den Spuren Luthers in Bayern
Von Julia Kammler und Anja Seiler. Als Podcast verfügbar
Sonntag, 12.04.2015
08:30 bis 09:00 Uhr, Bayern2