„Die Jury hat alle Hände voll zu tun“, zeigt sich der Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa, Bischof Dr. Michael Bünker, hoch zufrieden mit der Zahl der Einsendungen zum Reformationslied-Wettbewerb der GEKE. „106 Beiträge in verschiedensten Sprachen müssen gesichtet werden.“ Auch die konfessionelle Vielfalt sei abgebildet, da Beiträge aus lutherischer, reformierter und methodistischer Tradition eingegangen seien.
In einer ersten Arbeitssitzung prüfte die internationale Jury (ihr gehören neben dem Liturgiebeauftragten der GEKE, Prof. Dr. Jochen Arnold vom Michaeliskloster in Hildesheim, auch die Kirchenmusikerin Dr. Britta Martini aus Berlin, Prof. Dr. Ralph Kunz von der Theologischen Fakultät der Universität Zürich und Peter Steinvig, Kirchenmusiker aus Dänemark, an) die Zugehörigkeit der eingesendeten, teilweise umfangreichen Materialien zu den einzelnen Kategorien.
Ausgeschrieben waren in der ersten Phase des Wettbewerbs die Bereiche „Neuer Text zu einer klassischen Melodie“ und „Text“ allein. Letzteres ist eine Vorstufe zur zweiten Phase, die der Vertonung ausgewählter Liedtext-Einreichungen dienen soll. Eine besondere Herausforderung für die Jury stellt die Vielfalt der Sprachen dar, da im ersten Stadium „noch keine literarische, professionelle Übersetzung vorausgesetzt war, sondern lediglich eine Art Inhaltsangabe“, erläutert Jochen Arnold. „Besonders aus dem Ungarischen erreichte uns eine Vielzahl von traditionell orientierten, aber auch von neuen, teilweise literarisch hochwertigen Texten. Wir versuchten dabei auf den Klang der Sprache, die poetische Qualität und natürlich auf den theologischen Inhalt zu achten.“ Die zweite Stufe des Reformationslied-Wettbewerbs der GEKE soll im zweiten Halbjahr 2015 ausgeschrieben werden. Einreichungen erfolgen in allen Phasen des Wettbewerbs (gegenüber der Jury) anonym. Die Uraufführung der preisgekrönten Werke aus allen Kategorien und Phasen des Wettbewerbs erfolgt im März 2017 in Wittenberg aus Anlass der GEKE-Ratssitzung zum Reformationsjubiläum.
Auch beim anderen großen Arbeitsvorhaben der GEKE zum 500. Reformationsjubiläum, den „Reformationsstädten Europas“, gibt es erneuten Zuwachs. „Dank der dänischen Stadt Haderslev ist das Projekt nun schon in acht Ländern angekommen“, berichtet Generalsekretär Bünker. „Mit der österreichischen Bundeshauptstadt Wien ist eine Weltstadt und mit der Lutherstadt Eisenach in Deutschland ein Fixstarter hinzugekommen.“ Insgesamt sind bereits 28 Städte „Reformationsstadt Europas“ – an weitere fünf soll der begehrte Titel noch im Frühjahr 2015 vergeben werden.